Die Annahme, dass Familien mit Migrationshintergrund spätestens mit der vierten Generation die Herkunftssprachen zugunsten der Sprache des Aufnahmelandes aufgäben, schlägt genauso fehl wie die Vorstellung, dass ein Kind mit Migrationshintergrund die deutsch Sprache mühelos erlerne und bei Schulbeginn über
Der in jüngeren Publikationen gepriesene Zusammenhang von Bildungserfolg und Besuch einer Kindertagesstätte (Seyda, 2009) konnte den Bildungsmisserfolg der Kinder bestenfalls abmildern jedoch nicht beheben.
Sprachförderung Kinder mit und ohne Migrationshintergrund treten mit unterschiedlichsten Eingangsvoraussetzungen in das Schulsystem ein, die im Rahmen der flexiblen Eingangsphase weitestgehend aufgefangen werden sollen.
Kinder mit Zweitspracherwerb durchlaufen den größten Teil der Grundschulzeit mit “verdeckten Sprachschwierigkeiten“ (Knapp, 1999), die oft erst mit zunehmender Bedeutung der Bildungssprache und bei steigendem Anspruch an die Schriftlichkeit zum Vorschein kommen.
Durch den Zweitspracherwerb Deutsch tragen sie insbesondere zu Beginn der Schulzeit eine doppelte Belastung, da sie nicht nur den Lernstoff der Schule zu bewältigen, sondern die Schulsprache und insbesondere die Bildungssprache zu erlernen haben. (Weinrich, 2006).
Erschwerend kommt hinzu, dass ein Teil der Kinder mit Zweitspracherwerb aus bildungsfernen Familien entstammen.
Sprachstandserhebungen im Elementar- und Primarbereich sowie Vergleichsstudien zeigen, dass Kindern mit Migrationshintergrund nicht die gleiche Bildungsbeteiligung zuteil werden wie Kindern, die keine Zuwanderungsgeschichte haben und weiterhin ein umfassender Förderbedarf besteht.
“Hand in Hand e.V.” wirkt dem durch individuelle Sprachförderung und präventiv ausgerichtete Projekte wie “Mit Büchern aufwachsen. Mit Büchern groß werden!” entgegen..
Das Kreisgesundheitsamt Mettmann stellt in seiner Schuleingangsuntersuchung für das Schuljahr 2013/2014 wie folgt fest:
- 16% der Schulneulinge befanden sich bereits in einer Sprachtherapie,
- bei weiteren 8% war vom Kinderarzt eine zusätzliche Abklärung empfohlen worden
- jedes siebte Kind, dessen Alltagssprache nicht Deutsch ist, spricht kein oder nur gebrochenes Deutsch,
- gleichsam wird festgestellt, daß ein langer und regelmäßiger Kindergartenbesuch, also größere „Berührungsfläche“ mit der deutschen Sprache, sich positiv auf den Spracherwerb auswirkt. (RP, 28.05.2013)
|